Zum Film | Seit Generationen erzählt man sich in Ostfriesland vom Geheimgang auf Schloss Lütetsburg. Unter dem Schloss soll es einen Fluchttunnel gegeben haben, der geradewegs zur Kirche im benachbarten Hage führte. In diesem Film gehe ich gemeinsam mit Tido Graf zu Inn und Knyphausen den wenigen Spuren nach, die nach Jahrhunderten von Umbauten und Bränden geblieben sind. Auch wenn vieles spekulativ anmutet - der Eingang zum Tunnel scheint tatsächlich erhalten und es gibt sogar deutliche Hinweise auf dessen wahre Existenz.
Erst beim Filmschnitt der kleinen
Dokumentation fiel mir auf, dass wenn man den Beschreibungen der
Augenzeugen folgt, genau an der Stelle, wo eine kleine Treppe in die
Tiefe des Ganges geführt haben muss, ein steinerner Sockel den
Abstieg versperrt. Aber nicht nur das. Das verputzte Mauerwerk an der
Wand oberhalb des Eingangs ist deutlich verfärbt, so wie man es bei
feuchtem Mauerwerk kennt. Wenn der Eingang seit unbekannter Zeit
voller Wasser stand, so gibt das alte Mauerwerk immer noch
Feuchtigkeit ab – genau da, wo eine Wandvertiefung den aufrechten
Gang beim Abstieg in den Fluchttunnel ermöglichte. Wurde der Gang
hier zugemauert? Befindet sich unter diesem Sockel die Treppe hinab
in die Tiefe eines seit Jahrzehnten verschlossenen Geheimgangs?