Sonntag, 8. September 2019

Der Fluchtgang von Schloss Lütetsburg



Zum Film | Seit Generationen erzählt man sich in Ostfriesland vom Geheimgang auf Schloss Lütetsburg. Unter dem Schloss soll es einen Fluchttunnel gegeben haben, der geradewegs zur Kirche im benachbarten Hage führte. In diesem Film gehe ich gemeinsam mit Tido Graf zu Inn und Knyphausen den wenigen Spuren nach, die nach Jahrhunderten von Umbauten und Bränden geblieben sind. Auch wenn vieles spekulativ anmutet - der Eingang zum Tunnel scheint tatsächlich erhalten und es gibt sogar deutliche Hinweise auf dessen wahre Existenz.


Erst beim Filmschnitt der kleinen Dokumentation fiel mir auf, dass wenn man den Beschreibungen der Augenzeugen folgt, genau an der Stelle, wo eine kleine Treppe in die Tiefe des Ganges geführt haben muss, ein steinerner Sockel den Abstieg versperrt. Aber nicht nur das. Das verputzte Mauerwerk an der Wand oberhalb des Eingangs ist deutlich verfärbt, so wie man es bei feuchtem Mauerwerk kennt. Wenn der Eingang seit unbekannter Zeit voller Wasser stand, so gibt das alte Mauerwerk immer noch Feuchtigkeit ab – genau da, wo eine Wandvertiefung den aufrechten Gang beim Abstieg in den Fluchttunnel ermöglichte. Wurde der Gang hier zugemauert? Befindet sich unter diesem Sockel die Treppe hinab in die Tiefe eines seit Jahrzehnten verschlossenen Geheimgangs?