Zum Film | In der Edda wird beschrieben, dass der Drache Fafnir in einer Höhle der Gnitaheide haust. Forscher haben sich dazu Gedanken gemacht und kamen zu dem möglichen Schluss, dass nur die Knetterheide gemeint sein könnte, sollte es den Ort tatsächlich gegeben haben. Aber warum suchte dann dort noch nie jemand nach der Drachenhöhle? Ach ja - natürlich. Drachen gibt es ja nicht. Also fand ich heraus, dass hier nur die Höhlen im Süntelgebirge infrage kämen, und machte mich auf den Weg dorthin.
Seit über 10 Jahren interessiere ich
mich nun schon für die Sage um den Schatz der Nibelungen. Die
Geschichte des verfluchten Goldes, das dem Zwergenvolk der Nibelungen
vom Gott Loki gestohlen wurde, um seine Kameraden, die durch seine
Unachtsamkeit in die Gefangenschaft von Riesen gerieten,
freizukaufen. So gelangte der Schatz in die Obhut des Riesen Fafnir,
nachdem er seinen Vater des Goldes wegen erschlug und sich in einen
Drachen verwandelte, um mit dem Schatz in einer Höhle in der Nähe
der Gnitaheide auszuharren. Bis ihn der junge Recke Siegfried dort
aufspürte, tötete und um das Nibelungengold brachte.
Die populäre Nibelungensaga jedoch ist
unvollständig - glaubt man zumindest den Spuren, die seine Verfasser
hinterließen. Denn auch wenn sich viele Forscher mit absoluter
Überzeugung wünschen, dass die „Oberreidt-Fassung“ oder der
„Codex 857“ die einzig ernstzunehmenden Quellen seien, so gibt es
viel zu viele Anhaltspunkte, das die nordischen Verfasser hingegen
sich viel eher an die geschichtliche Überlieferung hielten. Dieser
mögliche Umstand wird auch von einem isländischen Runenstein
untermauert, der wahrscheinlich wesentlich älter als die anerkannten
mittelalterlichen Schriften ist.
Nimmt man die Edda also als
ursprüngliche und vollständige Dichtung des Epos wahr, so stößt
man unweigerlich auf wichtige Indizien, die von der modernen
Forschung übersehen oder verschmäht werden. Der unbedingte Wunsch
nach einer „deutschen Urquelle“ steht der Entdeckung des Schatzes
also möglicherweise im Weg.
Aber das war bei Weitem noch nicht
alles.
Um die vermeidlichen „Tatsachen“
der Geschichte zu prüfen, etwa ob es das Nibelungengold überhaupt
gab oder noch gibt, müssen wir uns auf dessen Ursprung besinnen.
Woher kam das Gold und wer brachte es ins Spiel? Beide Fragen sind
schnell geklärt, aber der Umstand, dass das Gold von Zwergen stammt
und das ein Drache es auf unbestimmte Zeit bewachte, veranlasst die
Forschung diesen Teil der Geschichte als Humbug abzutun und ihn nicht
zu beachten. Dabei wissen wir doch, dass es „Zwerge“ tatsächlich
gab und noch gibt. Tatsächlich? Ja - allein in Deutschland leben
heute 100.000 „Zwerge“ - bekannt als „kleinwüchsige Menschen“.
In den Archiven der Stadt Venedig fand
man Dokumente, die belegen, dass die heute bekannten „kleinwüchsigen
Menschen“ damals in Gruppen, vielleicht sogar als eigenständiges
Volk, in den Bergen nach Gold und Edelsteinen schürften. Dies ist
ein zeitgenössischer Beleg für die mögliche Existenz der
Nibelungen, wie sie in der Edda beschrieben werden.
Und wie steht es mit den Drachen? Nun
anscheinend ist man seit Jahrhunderten keinen Drachen mehr begegnet
und möglicherweise fand man nie ihre Gebeine oder man hat sie anders
klassifiziert. Fakt ist aber, dass der Drache in fast allen Kulturen
der Welt seit Urzeiten so detailliert in seiner Biologie und
Charakteristik beschrieben wird, dass man sich unweigerlich fragen
muss, wie all diese Völker, die von seiner Existenz absolut
überzeugt waren, auf ein und dasselbe Lebewesen kamen, ohne in
direktem Kontakt miteinander zu stehen. Hat es einmal Drachen
gegeben?
Wie dem auch sei. Ich denke, um
wirklich wissenschaftlich auf die Suche nach dem Gold der Nibelungen
zu gehen, muss man sich, frei von Glauben oder Unglauben, zunächst
an die überlieferten Inhalte der Erzählung halten. Egal ob man an
Drachen, Zwerge oder Tarnkappen glaubt - machen wir uns frei von
eingefahrenen Vorstellungen und begeben wir uns neugierig und ohne
Scham auf eine abenteuerliche Reise. Zunächst nur, um zu schauen,
was dabei herumkommt, wenn man den Worten der Edda Glauben schenkt.
Schließlich hat man auch den Turm zu Babel und wahrscheinlich sogar
die Arche Noa gefunden.
Dieser Film ist die Eröffnung einer
mehrteiligen Reihe auf der Suche nach dem Nibelungengold. Doch wer
nun glaubt ich stürze mich gleich in die Untiefen des Rheins um das
Gold zu heben, dem muss ich zunächst den Wind aus den Segeln nehmen.
Zumindest für die kommenden Monate, bis wir die Geschichte genau
überprüft und durchleuchtet haben. Denn bevor ich überhaupt an den
Schatz und seinen möglichen Standort glaube, prüfe ich genau, was
man bisher zu wissen glaubte. Und das wird in meinen Augen genau so
spannend, wie möglicherweise eines Tages einen Schatz zu heben. Doch
selbst wenn ich den Schatz fände, so wäre da noch immer der Fluch
Andwaris, dem tatsächlichen Herrn über das Gold, dem König der
Nibelungen, der dem gestohlenen Schatz hinterher rief:
„Zum Verderben nahmst du mir den
Schatz, zum Verderben den Ring, und wer je ihn besitzt, der soll
darum erschlagen werden! Niemand soll Freude haben an dem Gold, bis
an den Tag, da alles wieder mein ist.“
Machen wir uns also zunächst auf die
Suche nach dem Drachen Fafnir. Erleben wir ein Abenteuer, das seinem
Namen alle Ehre macht ...