Zum Video | Rund um den Norder Marktplatz halten
sich uralte Gerüchte um Geheimgänge und verborgene Tunnel. Erst vor
Jahren legte ein Sturm eine Gruft im Stadtpark frei und auch die
transatlantische Internetverbindung soll sich unter dem Zentrum der
Küstenstadt befinden. Alte Bunker und mittelalterliche Keller –
sie alle regen Fantasien an und bewegen manch neugierigen Geist, auf
Entdeckungstour zu gehen.
Einer meiner Zuschauer schrieb mich an,
er habe einen Eingang zu den alten Norder Geheimgängen gefunden, und
hängte mir ein mit dem Telefon gemachten Film an. Ich bekomme viele
Tipps, aber dieser war eindeutig: Im Keller des Hotels „Zur Post“
befindet sich, wonach viele seit Jahren suchen!
Anscheinend soll das Hotel im 18.
Jahrhundert erbaut worden sein, so die Dame, die uns einließ. Aber
in den alten Kellerwänden finden sich Kerzen-Nischen, die denen des
mittelalterlichen Weinkellers am Markt 38 ähneln. Wie alt ist das
Haus wirklich? Wurde es einmal neu erbaut?
Fragen kommen auf, mit denen ich mich
später auseinandersetzen muss – denn nun gilt es erst einmal, den
Eingang zur damaligen Norder Unterwelt zu erkunden. In den 80ger
Jahren wurde wohl zuletzt an der jahrhundertealten Substanz des
zugemauerten Eingangs gearbeitet – bei Straßenarbeiten. Hinter
einer alten und sehr einfach zusammengezimmerten Holztüre finden
sich historische Bachsteine, die den mysteriösen Tunnel rahmen nach
oben hin, in einem gotischen (?) Bogen zusammenlaufend. Bereits sehr
alter Beton versperrt den Weg zu dem Schacht, der einst Richtung
Stadtpark führte – wohin weiß heut niemand mehr. Da im Zuge der
Straßenbauarbeiten sicher kein Gang mehr hinter dem Beton existiert,
lohnt es sich nicht eine Bohrung zu veranlassen. Aber eines ist
sicher – wir werden nach weiteren Eingängen suchen um dem
Geheimnis der Norder Geheimgänge auf die Spur kommen.