Zum Video | Zur Fotogalerie | Wie man auf einer alten Zeichnung im Eingang des Tores des Lütetsburger Schlosses erkennen kann, ist die legendäre zugemauerte Türe in der
Vorburg schätzungsweise seit über 250 Jahren verschlossen. Die
dahinter befindlichen Räumlichkeiten stammen also aus frühester
Zeit des Schlosses, das von 1557 bis 1576 erbaut wurde. Damals
befand sich der offizielle Eingang der Hofanlage unmittelbar rechts
oberhalb der zugemauerten Türe, welche sich knapp über dem
Wasserspiegel des Burggrabens befindet.
Seit seiner Kindheit fragt sich Tido
Graf zu Inn und Knyphausen, was sich hinter diesen Mauern verbirgt
und so lud er mich ein, mit ihm diesem Geheimnis auf die Spur zu
kommen und den Eingang freizulegen.
Am Mittwoch den 21.06.2017 um 15:00 Uhr,
fuhren wir mit einem Boot zum besagten Eingang, bohrten zunächst ein
Loch an oberster Stelle des Mauerwerks und schauten mit einer
Endoskop-Kamera hinein. Der Bohrer der Maschine kam spielend leicht
durch den alten Mörtel, aber das Loch gab keinen Blick ins Innere
frei, sodass wir zunächst einen ganzen Stein aus dem Gefüge
trennten, um mehr sehen zu können.
Nun stellte sich heraus, dass der Raum, der sich hier verborgen hielt, mit feiner Erde aufgeschüttet wurde (Kelleranlagen, die verschlossen werden, erhalten auf diese Weise eine höhere statische Stabilität). Was wir nun erkennen konnten, war eine Gewölbedecke in bestem Zustand, die im Bereich des Eingangs ungefähr 50 cm ins Innere führte und dann in einer Öffnung nach oben hin endete, welche ebenfalls mit Erdreich aufgefüllt war.
Der oberste Teil des geheimen Raumes
war allerdings nicht bis an die Decke gefüllt, was sicherlich damit
zu tun hatte, dass wenn man den Raum von oben mit Erde aufschüttet, man
schlecht um eine Ecke herum auch weiterführende Flächen komplett
füllen kann. Eine andere Erklärung wäre, dass das Erdreich über
die vielen Jahre versackte und so diesen Raum zwischen Schüttgut und
Gewölbe freigab.
Um einen noch besseren Einblick
erhalten zu können, entfernten wir noch weitere Steine und gruben
uns mit einer Schaufel so tief hinein, wie es unter den Umständen
möglich war. Das Ende des Raumes oder Ganges ließ sich dadurch
nicht erahnen, jedoch, dass sich hier eine komplette Öffnung und
Freilegung lohnt - wie Graf Knyphausen in diesem Moment beschloss.
Zunächst wurde das freigelegte Loch
provisorisch wieder verschlossen. Der genaue Termin der
kompletten Öffnung steht noch aus. Weiteres folgt im Juli/August 2017.