Sonntag, 25. Juni 2017

1. Teil – Das Geheimnis im Lütetsburger Schloss

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Zum Video | Zur Fotogalerie | Wie man auf einer alten Zeichnung im Eingang des Tores des Lütetsburger Schlosses erkennen kann, ist die legendäre zugemauerte Türe in der Vorburg schätzungsweise seit über 250 Jahren verschlossen. Die dahinter befindlichen Räumlichkeiten stammen also aus frühester Zeit des Schlosses, das von 1557 bis 1576 erbaut wurde. Damals befand sich der offizielle Eingang der Hofanlage unmittelbar rechts oberhalb der zugemauerten Türe, welche sich knapp über dem Wasserspiegel des Burggrabens befindet.

Seit seiner Kindheit fragt sich Tido Graf zu Inn und Knyphausen, was sich hinter diesen Mauern verbirgt und so lud er mich ein, mit ihm diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen und den Eingang freizulegen.
Am Mittwoch den 21.06.2017 um 15:00 Uhr, fuhren wir mit einem Boot zum besagten Eingang, bohrten zunächst ein Loch an oberster Stelle des Mauerwerks und schauten mit einer Endoskop-Kamera hinein. Der Bohrer der Maschine kam spielend leicht durch den alten Mörtel, aber das Loch gab keinen Blick ins Innere frei, sodass wir zunächst einen ganzen Stein aus dem Gefüge trennten, um mehr sehen zu können.



Nun stellte sich heraus, dass der Raum, der sich hier verborgen hielt, mit feiner Erde aufgeschüttet wurde (Kelleranlagen, die verschlossen werden, erhalten auf diese Weise eine höhere statische Stabilität). Was wir nun erkennen konnten, war eine Gewölbedecke in bestem Zustand, die im Bereich des Eingangs ungefähr 50 cm ins Innere führte und dann in einer Öffnung nach oben hin endete, welche ebenfalls mit Erdreich aufgefüllt war.
Der oberste Teil des geheimen Raumes war allerdings nicht bis an die Decke gefüllt, was sicherlich damit zu tun hatte, dass wenn man den Raum von oben mit Erde aufschüttet, man schlecht um eine Ecke herum auch weiterführende Flächen komplett füllen kann. Eine andere Erklärung wäre, dass das Erdreich über die vielen Jahre versackte und so diesen Raum zwischen Schüttgut und Gewölbe freigab.
Um einen noch besseren Einblick erhalten zu können, entfernten wir noch weitere Steine und gruben uns mit einer Schaufel so tief hinein, wie es unter den Umständen möglich war. Das Ende des Raumes oder Ganges ließ sich dadurch nicht erahnen, jedoch, dass sich hier eine komplette Öffnung und Freilegung lohnt - wie Graf Knyphausen in diesem Moment beschloss.
Zunächst wurde das freigelegte Loch provisorisch wieder verschlossen. Der genaue Termin der kompletten Öffnung steht noch aus. Weiteres folgt im Juli/August 2017.