Freitag, 16. Dezember 2016

Kölner Dom: Verborgenes im Untergrund

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Zum Film | Zur Fotogalerie | Der Kölner Dom ist jedem ein Begriff – auch seine “Unterwelt“ haben schon viele Besucher durchstriffen – bis auf wenige Gänge um die alten Fundamente und darunter, welche öffentlich nicht zugänglich sind. Hier haben Archäologen verborgenes aus spätrömischer Zeit freigelegt um der Geschichte eines christlichen Bauplatzes auf die Spur zu kommen.
Alles begann kurz nach Beendigung des 2. Weltkrieges, als die besorgten Domherren Ausgrabungen veranlassten, um die Substanz der Fundamente des Doms nach den Bombenangriffen zu untersuchen. Während der Ausgrabungen stieß man, wie soll man es anders erwarten, auf die Überreste des alten Doms, der, archäologisch belegbar seit dem 6. Jahrhundert in verschiedenen Formen und Bauabschnitten später zu unserem heutigen Dom wurde. Einmal angefangen, lies sich der Eifer der Forscher nicht mehr bremsen – man grub sich weiter unter das Bauwerk und stützte Meter für Meter die Decke, oder eher den Dom-Boden über den Ausgrabungen, ab. Diese mühselige Arbeit erleichterten sich die fleißigen Forscher später, indem sie den eigentlichen Boden des Doms sorgfältig abtrugen, darunter die Grabungen freilegten und im Anschluss eine Betondecke einzogen, auf der die Steinplatten wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück versetzt wurden. So entstand die Unterwelt des Kölner Doms, die mittlerweile nahe zu vollständig erschlossen ist. Große Teile dieser Unterwelt allerdings, wurden wieder zugeschüttet, um der benötigten Statik gerecht zu werden, oder zum Beispiel einer Tiefgarage Platz zu machen.
Während die Dombesucher vor verschlossenen Eisengittern in die Dunkelheit der dortigen Unterwelt schauen und davon träumen verborgenes zu erforschen, öffnen sich für mich die Pforten in Räume unter dem Dom, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Ich traf den Archäologen Dr. Ulrich Back, um Einblick in die verborgene Welt unter dem berühmtesten Bauwerk am Rhein zu erhalten.
Der tiefste Punkt der Grabungen stammt aus der späten Römerzeit. Unter den Fundamenten bewegt man sich auf altem römischen Grund, in einer Zeit, als hier noch lange kein Dom in Sicht war. 
Aus dem 11. Jahrhundert liegt hier, noch zur Hälfte begraben, ein geheimnisvoller Sarg. Als man den Deckel öffnete, (wie man hier auf dem Bild an dem Bruch im Stein erkennen kann) fand man keinen Leichnahm vor. Wahrscheinlich wurde er beim Bau des heutigen Doms (im Mittelalter) ohne seinen Sarg umgebettet. Genaues weis man nicht.
Bei Ausgrabungen stieß man auf die ehemalige Gruft der Wittelsbacher Kurfürsten , welche während der Französischen Revolution teilweise geplündert wurde. Sie war seither vollständig verschlossen. Die Särge aus Holz, Leder und Blei wurden nach ihrer Entdeckung an die heutige Stelle umgebettet. 1583 - 1761 besaß das bayrische Herzogshaus der Wittelsbacher den Kölner Erzbischofssitz. Seit dem Mittelalter war der Kölner Erzbischof geistlicher Oberhirte, politischer Landesherr und als einer der sieben Kurfürsten besaß er das Recht der Königs- bzw. Kaiserwahl.