Sonntag, 12. August 2018

Geheimgang „Zur Post“ in Norden

Zum Video | Rund um den Norder Marktplatz halten sich uralte Gerüchte um Geheimgänge und verborgene Tunnel. Erst vor Jahren legte ein Sturm eine Gruft im Stadtpark frei und auch die transatlantische Internetverbindung soll sich unter dem Zentrum der Küstenstadt befinden. Alte Bunker und mittelalterliche Keller – sie alle regen Fantasien an und bewegen manch neugierigen Geist, auf Entdeckungstour zu gehen.

Einer meiner Zuschauer schrieb mich an, er habe einen Eingang zu den alten Norder Geheimgängen gefunden, und hängte mir ein mit dem Telefon gemachten Film an. Ich bekomme viele Tipps, aber dieser war eindeutig: Im Keller des Hotels „Zur Post“ befindet sich, wonach viele seit Jahren suchen!
Anscheinend soll das Hotel im 18. Jahrhundert erbaut worden sein, so die Dame, die uns einließ. Aber in den alten Kellerwänden finden sich Kerzen-Nischen, die denen des mittelalterlichen Weinkellers am Markt 38 ähneln. Wie alt ist das Haus wirklich? Wurde es einmal neu erbaut?
Fragen kommen auf, mit denen ich mich später auseinandersetzen muss – denn nun gilt es erst einmal, den Eingang zur damaligen Norder Unterwelt zu erkunden. In den 80ger Jahren wurde wohl zuletzt an der jahrhundertealten Substanz des zugemauerten Eingangs gearbeitet – bei Straßenarbeiten. Hinter einer alten und sehr einfach zusammengezimmerten Holztüre finden sich historische Bachsteine, die den mysteriösen Tunnel rahmen nach oben hin, in einem gotischen (?) Bogen zusammenlaufend. Bereits sehr alter Beton versperrt den Weg zu dem Schacht, der einst Richtung Stadtpark führte – wohin weiß heut niemand mehr. Da im Zuge der Straßenbauarbeiten sicher kein Gang mehr hinter dem Beton existiert, lohnt es sich nicht eine Bohrung zu veranlassen. Aber eines ist sicher – wir werden nach weiteren Eingängen suchen um dem Geheimnis der Norder Geheimgänge auf die Spur kommen.